Yonggang Liu wurde 1964 in der Inneren Mongolei (China) geboren. 1982 bis 1986
studierte er an der Zentralen Chinesischen Kunstakademie in Beijing. Seit 1987
ist er Mitglied der Chinese Artist Association und wird ein Jahr später
Vorstandsmitglied der Mongolien Artist Association. 1987 bis 1990 unterrichtet
er als Kunstdozent an der Pädagogischen Universität der Inneren Mongolei in
Hohhot. 1987 wird er für sein Ölgemälde »Shepherd Girl of North Sala« mit der
Goldmedaille bei der ersten chinesischen Ölgemäldeausstellung in Shanghai
ausgezeichnet.
In den Jahren 1989 und 1990 folgten weitere Auszeichnungen u. a.
die Bronzemedaille bei der 7. Nationalen Kunstausstellung in Beijing für »White
Moon of North Sala«, den Kunstpreis der Chinese Artist Association sowie die
Auszeichnung als bester junger Künstler der Inneren Mongolei. Viele seiner
Werke, die in dieser Phase entstanden u. a. Mangrove, Blue Gifts, White Moon of
Northern Sala, Shepherdess of Northern Sala, Bride of Oerhtossu wurden im
National Art Museum of China, Shanghai Art Museum, Nanjing Art Museum, Inner
Mongolia Art Museum, Hong Kong International Gallery sowie in Japan, Frankreich,
Deutschland und Italien ausgestellt. 1991 werden seine Arbeiten in der »Modern
Oil Painting Exhibition« im Hongkonger Museum of Art gezeigt. Die Hongkong
Oriental Art Foundation erwirbt eine Bilderserie mit Motiven aus Tibet.
Anfang
der 90er Jahre nimmt Yonggang Liu ein Kunststudium in Deutschland auf. Er
studiert von 1992 - 1997 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, wo er
Meisterschüler bei Prof. Christine Colditz wird. 1996 gewinnt er den 1. Preis
des Danner-Wettbewerbs an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.
Zwischen 1992 - 1997 werden seine Arbeiten in verschiedenen Einzelaustellungen u.
a. in Trier, Nürnberg, Hof und Baden-Baden gezeigt. Seit 1999 konzentriert sich
Yonggang Liu auf eine Serie von 102 Skulpturen (3,40m x 2m x 1 m), mit dem Titel
»Ai Yong«, was soviel wie Liebevolle Umarmung bedeutet. Bei seiner Arbeit
schöpft er aus dem reichen Fundus der traditionellen chinesischen
Schriftzeichen. Seine über drei Meter großen Steinskulpturen wirken von Ferne
wie zwei Menschen, die einander stützen und umarmen. Bei genauer Betrachtung
erkennt man, dass jede einzelne Statue ein plastisches Schriftzeichen darstellt.
Diese Zeichen stehen auch für das männliche und weibliche Prinzip Yin und Yang.
Damit spielt er auf einen Grundgedanken in der chinesischen Philosophie an,
dessen Ursprung tausende Jahre zurückliegt und mit vielerlei Bedeutungen belegt
ist. So steht Yin für das männliche, schöpferische, warme und lichte Prinzip und
Yang für das weibliche, vollendende, absinkende und der Materie verhaftete.
Allerdings werden diese beiden Kräfte nicht als Gegensätze empfunden, sondern
bedingen und ergänzen einander. Die Gestaltungsmerkmale von Lius plastischen
Arbeiten lassen sich auch in seinen Bildern, Zeichnungen oder in Keramikarbeiten
wiederfinden. Seine Keramiken aus weißblauem Porzellan wurden 2005 im
Jingdezhen Art Museum, China gezeigt und für die Porzellansammlung erworben.
2006 wird »Shepherd Girl of North Sala« in der Gruppenausstellung »Along the
River: 1976 - 2005 Oil painting Retrospect Exhibition« im Beijing Museum of Fine
Art gezeigt. Im gleichen Jahr wird die erste Großplastik aus der Serie »Ai Yong«,
die der Künstler seiner Heimatstadt Genhe – in der inneren Mongolei – stiftet,
aufgestellt. Ebenfalls 2006 erscheint der Band mit dem chinesischen Titel Ai
Yong (engl. Embrace of Love) in China. Im ersten Halbjahr 2007 wurden seine
Arbeiten in der Einzelausstellung »Spatial Characters« in National Museum of
Fine Arts (NAMOC) sowie in der Zezhong Gallery in Beijing gezeigt. Gleichzeitig
ist der Band »Spatial Characters – Sculptures and Paintings« in China erschienen.
Drei Skulpturen und Bilder aus der Serie »Ai Yong« wurden für die Sammlung des
National Museum of Fine Arts erworben. Yonggang Liu unterrichtet seit 2004 als
Gast-
professor an der Akademie der Bildenden Künste der Inneren Mongolei in Hohhot und ist seit 2005 als künstlerischer Berater am Institut für
Porzellankunst in Jing Dengzhen tätig. Er lebt und arbeitet in Berlin und
Guangdong (China). In Deutschland wurden seine Werke zuletzt unter dem Titel »Ai
Yong 2006 in der Deutschen Bank in Berlin gezeigt.
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