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6. Juli bis 26. August 2007

Yonggang Liu Guandong (China) und Berlin
YIN und YANG
Kalligraphie in Skulpturen und Bildern

Vernissage:
Donnerstag, den 5. Juli 2007, 19.00 Uhr

Grußwort: Dong Junxin,
Gesandter Botschaftsrat für Kultur der Volksrepublik China

Einführung: Dr. Melanie Franke,
Kunsthistorikerin und Kuratorin, Berlin


Rubriken:

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rechts: Blick in die Ausstellung

Intro

 

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Erstmalig zeigt die Galerie am Gendarmenmarkt Werke eines Künstlers aus China.

Yonggang Liu wurde in der inneren Mongolei, heute ein Teil Chinas, geboren und studierte an der Zentralen Chinesischen Kunstakademie in Beijing. Seine Bilder aus dieser Zeit kommen von einer realistischen volkstümlichen Malerei, die thematisch mit dem Leben in seiner Heimat, der inneren Mongolei, verbunden ist. Inspiration schöpfte Yonggang Liu aus seinen Wurzeln, dem einfachen und ursprünglichen Leben in den Weiten der innermongolischen Steppe sowie aus den alten Sitten und Gebräuchen seiner Heimat rund um den Fluss Argun. Er wurde Kunstdozent, erhielt verschiedene Auszeichnungen und Preise und hatte Ausstellungen in verschiedenen Museen und Galerien Chinas. Er zählte schon zu den bekannten Künstlern in China. Ausstellungen hatte er mit diesen Bildern auch in Japan, Frankreich, Deutschland und Italien. 1992 unterbricht er diese Entwicklung, geht nach Deutschland und studiert erneut an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, wird Meisterschüler bei Professor Christine Colditz. Im Ergebnis seines nun schon 15jährigen Aufenthaltes in Deutschland hat er sich von der traditionellen realistischen Malerei gelöst und zu einer Ausdrucksweise gefunden, die ausgehend von antiken chinesischen Schriftzeichen neue gestische Bewegungen und Symbole im Raum sowie in der Fläche schafft. Aus semiotischen Formen, die als Schriftzeichen ihre Bedeutung haben, entwickelt er in einer expressiv abstrakten Bildsprache Sinnbilder für das ewige Miteinander und Gegeneinander von Weiblichkeit und Männlichkeit, von Himmel und Erde, von Drachen und Vogel, oder von Yin und Yang, dem Generaldualismus der chinesischen Philosophie. War die mongolische Heimat früher der Ursprung für seine künstlerische Inspiration, sind es heute die traditionellen Schriftzeichen seiner Sprache. Sie sind die kulturellen Wurzeln, aus denen sein Schaffen schöpft. Eigentlich haben die linear-strukturierten Zeichen der Kalligraphie eine Bedeutung. Yonggang Lius Zeichen aber sind Mischformen aus traditionellen Zeichen und gestischen Linien, in denen zuweilen Symbole wie Drache und Vogel, wie Yin und Yang eben, auftauchen. Ausdruck eines tiefen Gefühls sind seine plastischen und linearen Formen, die aus der reinen intuitiven Anschauung entstehen, abstrakt in Form und Farbe, konkret in der Bedeutung durch die Anlehnung an das ursprüngliche Schriftzeichen, konkret aber auch in der vermittelten Emotion, denn die von Yonggang geschaffenen Zeichen in der Skulptur und in der Malerei sind tatsächlich sich umarmende Paare, kantig und markant die eine, weich und fließend die andere Form.

Innerhalb der chinesischen Kunst hat Yonggang Liu mit seiner Bildsprache eine große Eigenständigkeit errungen, die sich sowohl von den traditionellen, bis heute ausgeführten Tuschezeichnungen als auch von der agitativen figürlichen Malerei der chinesischen Gegenwartskunst abhebt. Von 1999 bis 2006 arbeitete er an der Serie Ai Yong, die aus 102 Skulpturen aus schwarzem Marmor besteht. Die Skulpturen sind 340 cm hoch. Ein Modell dieses Figurenensembles wird in der Ausstellung zu sehen sein. 100 dieser Skulpturen sind für Erdos, die zweitgrößte Stadt in der inneren Mongolei bestimmt, eine hat er seiner Heimatstadt geschenkt und eine weitere ist im Nationalen Kunstmuseum von China in Beijing verblieben, wo er in diesem Jahr eine umfassende Personal-
ausstellung hatte.

»Yonggang Liu verbindet die Bildsprache der Malerei, der Bilhauerei und der Kalligraphie mit großer Leidenschaft, dabei führt er die unterschiedlichen Kunstideen des Westens und des Ostens zusammen. Er hat das philosophische Gedankengut der deutschen Nation mit der traditionellen chinesischen Poesie verknüpft. Dadurch hat er auch die konkrete und die abstrakte Kunst verbunden. Er hat so einen neuen eigenen Kunstgedanken entwickelt. Er hat die Kluft zwischen der klassischen, modernen und spätmodernen Kunst überwunden.« (Professor Wen Lipeng von der Zentralen Chinesischen Kunstakademie in Beijing)

 

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