Geboren wurde Richard Heß 1937 in Berlin. Von 1952 bis
1955 absolvierte er eine Holzbildhauerlehre, von 1957 bis
1962 studierte er Bildhauerei an der Hochschule für Bildende
Künste Berlin und von 1962 bis 1963 war er dort
Meisterschüler bei Professor Bernhard Heiliger. Bis 1965
arbeitete er in Berlin freischaffend als Bildhauer. Von 1965
bis 1968 war Heß Assistent an der Technischen Universität
Braunschweig bei Professor Jürgen Weber und anschließend bis
1971 bei Professor Waldemar Grzimek an der Technischen
Hochschule in Darmstadt. 1971 erhielt er hier einen
Lehrauftrag und 1972 eine Dozentur.
Richard Heß wurde Mitglied der Darmstädter Sezession, in deren
Vorstand er von 1974 bis 1976 wirkte. 1980 berief
die Fachhochschule Bielefeld Richard Heß zum Professor. Im
gleichen Jahr erhielt er den Darmstädter Kunstpreis und 1997
den Preis der Skulpturenbiennale Bad Homburg v.d.H. 1991
war er Gastdozent am Schwäbischen Kunstsommer der Universität
Augsburg. 1999 zog Richard Heß wieder nach Berlin, wo er
seitdem als Bildhauer tätig ist.
Seit 1966 hatte Richard Heß eine Vielzahl von
Einzelausstellungen in unterschiedlichen Städten Deutschlands.
Werke von Richard Heß befinden sich in 46 öffentlichen
Sammlungen Deutschlands. Seine Bibliographie umfasst etwa 120
Titel und im Jahre 2000 erschien an der Universität
Heidelberg eine Doktorarbeit über den Bildhauer Richard Heß.
Das bildhauerische Schaffen von Richard Heß ist auf besondere
Weise mit Italien verbunden. Schon während des Studiums
begegnete er Werken von Marini, Manzú, Minguzzi, Mascherini,
Morandi und Guttuso, die ihn nachhaltig beeindruckten. In den
achtziger Jahren wird er in Italien bekannt. Viele Italiener
schätzen seine Plastiken und besitzen welche. Und Heß liebt die
Sinnlichkeit, wie er sie bei italienischen Künstlern oder mehr
noch, im dortigen Alltag erlebt. Seine zutiefst sinnlichen
Frauenfiguren sind wohl direkt mit seinen Italienerlebnissen
verbunden, die er sich regelmäßig gönnt. Ausstellungen hatte er
in Verona, Bolzano, Vicenza, Mantua, Mailand, Padova,
Montecatini Terme, Abano Terme, Vicenza, Cesena, Bari, Terme
Tamerici, Taranto, Bologna, Treviso, Tredozio und Imola. 1995
hat er innerhalb des italienischen Beitrages auf der Biennale
von Venedig eine eigene Ausstellung.
Werke von Richard Heß sind in acht öffentlichen Sammlungen
Italiens vertreten. 2005 wird er korrespondieren- des
Mitglied der Accademia Nazionale di San Luca, Roma.
In einem seiner Kataloge heißt es sinngemäß: Richard Heß ist der
einzige nordalpinische Billdhauer Italiens.
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