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19. Oktober bis 2. Dezember 2007

Am 19. März dieses Jahres jährte sich der Geburts-
tag von Hans Wimmer zum 100. Mal.
Aus diesem Anlass zeigt die Galerie am Gendarmen-
markt die Ausstellung

»Bronzeskulpturen und Zeichnungen«
von Hans Wimmer
(1907 bis 1992)

Vernissage
Donnerstag, 18. Oktober, 19 Uhr
Über Ihren Vater spricht Christiane Wimmer


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rechts: Hans Wimmer im Atelier, um 1965

 


Foto: Archiv des Künstlers

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Hans Wimmer
wurde am 19. März 1907 im niederbayerischen Pfarrkirchen geboren. Nach dem Abitur nahm Wimmer an der Technischen Hochschule München einen Studiengang zum Zeichenlehrer auf. Nach dessen Abschluss arbeite er aber nur kurze Zeit als Kunsterzieher. Nach einer persönlichen Begegnung mit Franz von Stuck ermöglichte dieser ihm die Hospitation in seiner Klasse. Nachdem Wimmer in der Staatsgalerie Bildnisse von Bernhard Bleeker gesehen hatte, bewarb er sich um ein Studium der Bildhauerei in dessen Klasse. Mit Unterbrechungen studierte er bis zum Jahre 1936 Bildhauerei an der Münchener Akademie. 1935 lernte Wimmer Gabriele Hohmann kennen und 1936 wurde sein Sohn geboren. In diesem Jahr beginnt auch seine lebenslange Freundschaft mit Gerhard Marcks. 1937 reiste Wimmer erstmals nach Paris und besuchte den von ihm verehrten Bildhauer Maillol. 1939 erhielt er den Rompreis der Preußischen Akademie der Künste in der Villa Massimo. Gemeinsam mit Ludwig Kasper weilte er ein Jahr lang in Rom und studierte die Plastiken der Antike. 1941 verzichtete Hans Wimmer auf die Berufung an die Nürnberger Akademie, weil der Eintritt in die NSDAP Voraussetzung gewesen wäre. Aus gleichem Grunde scheiterte auch seine Berufung an die Münchener Akademie und an die technische Hochschule in Prag. 1943 wurde Wimmer als Soldat einberufen und an die Ostfront geschickt. Der Krieg rückte die Menschen- verachtung des faschistischen Regimes in seinen Blickpunkt. Dennoch zeichnete er an der Front die russische Landschaft und Tiere, vor allem Pferde und immer wieder Menschen. Sie dienten ihm zur Bewältigung seiner permanenten existentiellen Bedrohung. Infolge einer Zwangsimpfung gegen Typhus litt er unter einer Lähmung des gesamten Körpers und wurde daher 1944 aus dem Kriegsdienst entlassen. Er kehrte nach München zurück. Sein Atelier war ausgebombt und ein großer Teil seines Werkes vernichtet. 1946 wurde seine Tochter geboren. 1949 konnte er sein neues Atelier beziehen. Berufungen an die Kölner Werkschulen und an die Hamburger Hochschule für bildende Künste nahm Wimmer nicht an, weil er den Münchener Wohnsitz nicht aufgeben wollte. 1949 erhielt Hans Wimmer eine Professur an der Akademie in Nürnberg, die er bis zu seiner Emeritierung innehatte. Bald wurde ihm breite Anerkennung zuteil. Eine Vielzahl von Einzelausstellungen künden davon: 1954 in den Kunsthallen Mannheim, Bremen und Hamburg, 1955 in Nürnberg, 1959 in München. 1961 wanderte eine große Ausstellung von Oldenburg über Braunschweig nach Hagen und 1962 zeigte das Behnhaus in Lübeck die bis dahin größte Ausstellung seines Werks. 1958 war Wimmer für die Teilnahme an der Biennale in Venedig ausgewählt, was ihn international bekannt machte. Auch die regelmäßige Teilnahme an der Biennale »de la sculpture« in Middelheim trug dazu bei. Hans Wimmer war Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession, des Deutschen Künstlerbundes und der Akademie der Künste Berlin, 1955 wird er zum Mitglied der bayerischen Akademie der Schönen Künste gewählt. 1961 veröffentlichte Wimmer sein Buch »Über die Bildhauerei«, in dem er seine Erfahrungen plastischen Gestaltens zusammenfasste. Er summierte persönliche Erfahrungen und kommt zu Aussagen, denen er durchaus überindividuelle Bedeutung beimaß, Aussagen zur allgemeinen gesellschaftlichen Situation, zur Auflösung des Kunstbegriffs und zur unproduktiven Gegenüberstellung von Figur und Abstraktion. Hans Wimmer widersetzte sich den allgemeinen Trends der Kunstentwicklung, die alle in der Überwindung der Figur gipfelten, er entzog sich dem Ausstellungsbetrieb und dem Kunstmarkt.

Erst zu seinem 70. Geburtstag im Jahre 1977 richten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen eine große Retrospektive aus, die auch in Nürnberg gezeigt wird, und zu seinem 80. Geburtstag zeigt die gleiche Institution eine Studioausstellung von Handzeichnungen im Münchener Haus der Kunst.

1957
erhielt Hans Wimmer den Großen Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen, 1966 das Große Bundesverdienst-
kreuz mit Stern, 1968 das Bayerische Verdienstkreuz, 1980 den Oberbayerischen Kulturpreis und 1988 den Preis der Bayerischen Landesstiftung.

Am 31. August 1992 verstarb Hans Wimmer nach einer schweren Krankheit in München.

 

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