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9. September bis 16. Oktober 2005

Malerei von Charles Crodel (1894 bis 1973)

aus Anlass seines 111. Geburtstages am 16. September 2005

Vernissage
Donnerstag, 8. September, 19 Uhr
Es spricht
Dr. Cornelius Steckner, Kunsthistoriker, Köln


Dank an Frau Vera Marie von Claer für ihre Unter-
stützung dieser Ausstellung

Intro | Malerei I | Malerei II | Aquarell | Grafik | Keramik | Biografie
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rechts: Ziegenhirten, 1921, Öl auf Leinwand, 70 x 28,4 cm

Intro  Über Charles Crodel

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Mit der Ausstellung »Charles Crodel - Malerei« setzt die Galerie am Gendarmenmarkt ihr Bestreben fort, Nachläs- se von Künstlern zu zeigen, die in Deutschland in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts nahtlos an die klassische Moderne angeknüpft und die bildende Kunst wesentlich mitgeprägt haben. Oftmals sind diese künstlerischen Nachlässe zu unrecht in Vergessenheit geraten.
Mit Bildern von Charles Crodel zeigt die Galerie am Gendarmenmarkt einen Künstler, der ganz entschieden und intensiv das Profil der Halleschen Kunstschule Burg Giebichenstein und damit auch der Halleschen Malerei ge- prägt hat.
1927 holte der befreundete Bildhauer Gerhard Marcks Crodel an die Kunstgewerbeschule Halle als Lehrer für Ma- lerei und Grafik. 1933 wurde er als einer der ersten Vertreter der Moderne von den Nazis entlassen und seine Wandbilder in der Halleschen Universität und im Goethe-Theater Bad Lauchstädt wurden vernichtet.
1945 konnte er seine Lehrtätigkeit in Halle fortsetzen, 1948 übernahm er gleichzeitig eine eigene Klasse für de- koratives Gestalten an der Hochschule für Bildende Künste Berlin (West).
1951 – diffamiert durch die ?Formalismusdebatte? in der DDR – folgte Crodel dem Ruf an die Münchener Akademie der bildenden Künste.

Die Ausstellung konzentriert sich auf das malerische Werk Crodels. Sie beginnt bei den frühen Arbeiten vom Be- ginn der 20er Jahre, als sein Malstil noch stark durch die Freundschaft mit Ludwig Kirchner geprägt war, und en- det mit einem Bild aus dem Jahr 1970.
Unter anderem sind »Die Tulpenfrau«, mit der Crodel auf der zweiten documenta vertreten war, der »Kleine Flügelaltar« von 1969 und erstmalig der liegenden Akt von 1922 - bisher als Rückseite des Bildes »Familie des Künstlers« versteckt - zu sehen.
Große Verdienste erwarb sich Crodel auch auf dem Gebiet der angewandten Malerei, berühmt sind vor allem sei- ne Glasfenster u. a. in der Katharinenkirche in Frankfurt am Main, im Merseburger Dom, in der St.-Jacobi-Kirche zu Hamburg oder in St. Georg in Schmalkalden.

Die Freundschaft mit Hedwig Bollhagen, die in den 30er Jahren begann und zeitlebens anhielt, regte Crodel auch an, sich auf dem Gebiet der Keramik künstlerisch zu betätigen.
Neben Gemälden, Aquarellen und Druckgrafiken zeigt die Ausstellung eine einzige keramische Arbeit von Crodel, eine Porträtplastik von Hedwig Bollhagen - neben einer Plastik von Sabina Grzimek aus jüngster Zeit, die einzige Porträtplastik, die es überhaupt von Hedwig Bollhagen gibt. Sie steht exemplarisch neben den Bildern als einziger Hinweis auf die vielfältige künstlerische Begabung Charles Crodels.

Die letzte größere Ausstellung von Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen zeigte die Galerie Wolfgang Ketterer 1984 in München.
Die Preise für die Gemälde liegen zwischen 1800 – und 7400 ?, Grafiken werden ab 450 – angeboten.


»Die Welt war ihm ein Bilderbuch, daß er mit äußerster Aufmerksamkeit betrachtete. Die Summe der Beobach- tungen fügte er zu einer neuen Geschichte, zuweilen zum Märchen zusammen. Jedes Teil hatte seine besondere, aus momentaner Beobachtung aufgefaßte, oft private Bedeutung. Im scheinbar systemlosen Nebeneinander (...) ordnen sich die Figuren und Dinge durch die unerschöpfliche Fantasie Crodels zu neuem Ausdruck eines zeitlosen Daseins.
Crodel besaß eine Fähigkeit der natürlichen Naivität, die ihm gestattete, tausendmal gesehene Vorgänge jedes mal neu, gleichsam überrascht zu sehen. Er konnte die künstlerischen und literarischen Eindrücke von allem Wissen und aller Bildung befreien, sie ganz einfach und wörtlich nehmen. Er konnte aber auch die einfachsten optischen Erlebnisse aus seiner großen Bildung heraus mit frappierenden Assoziationen verbinden. Daraus wob er das Netz seiner Bilder.«

Wolf-Dieter Dube

Aus dem Nachruf, gesprochen am 4.12.1975 im Münchener Waldfriedhof

 

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