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Fünf Meisterschüler der Akademie der Künste Berlin in den Jahren 1952 bis 1972 bei Fritz Cremer

Eine Ausstellung aus Anlass seines 100. Geburtstages

Wieland Förster, Sabina Grzimek
Friedrich B. Henkel, Lore Plietzsch Heinz Zander

6. Oktober bis 26. November 2006

Vernissage
Donnerstag, 5. Oktober 2006, 19 Uhr

es spricht Dr. Anita Beloubek-Hammer
Kunsthistorikerin, Staatliche Museen
zu Berlin, Kupferstichkabinett

Fritz Cremer im Atelier der Akademie der Künste, 1980
Foto: Norbert Bunge

Intro l Förster l Grzimek l Henkel l Plietzsch l Zander l Publikationen l Vernissage l Medienecho

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Am 22. Oktober 2006 jährt sich der Geburtstag des Bildhauers Fritz Cremer, der 1993 verstorben ist, zum 100. Mal.
Im sauerländischen Arnsberg geboren, aufgewachsen in Essen-Recklinghausen in einem katholischen Eltern- haus, wandte sich Cremer zwanzigjährig dem Marxismus und der Kommunistischen Partei zu, eine für ihn grundsätzliche und lebenslange Entscheidung, die sein bildhauerisches Werk zutiefst prägte.
In ihr wurzelte auch sein tiefer Antifaschismus, der ihn nach dem Niedergang des Faschismus in den Jahren 1946 bis 48 veranlasste, sich dem Entwurf und der Ausführung des Denkmals auf dem Wiener Zentralfriedhof für 1 500 durch die Faschisten hingerichtete Österreicher zu widmen.
Es folgten das französische Mahnmal im KZ Mauthausen und das Denkmal für die NS-Opfer im österreichischen Knitterfeld.
In den Jahren von 1951 bis 67 schließlich schuf Cremer die Mahnmale in den Konzentrationslagern Buchenwald und Ravensbrück sowie in der Gedenkstätte der DDR in Mauthausen. Es sind insbesondere diese öffentlichen Mahnmale, die Cremer berühmt machten.
Daneben schuf er viele sinnliche Plastiken, weibliche Akte, Torsi usw., die aber weit weniger bekannt wurden.
Seiner politischen Haltung folgend, engagierte sich Cremer politisch für die Entwicklung der DDR, vor allem für die Herausbildung einer ihr dienenden Bildhauerei, wobei sich seine ästhetischen Vorstellungen sehr bald an jenen der Partei- und Staatsführung rieben.
Die unproduktiven Auseinandersetzungen - unproduktiv, weil nicht künstlerisch, sondern rein politisch argumentiert wurde - ließen seine Distanz zum politischen System der DDR wachsen, bis auch er von der Staatssicherheit bespitzelt wurde, ohne aber jemals seine kommunistische Grundeinstellung oder die DDR an sich in Frage zu stellen, was ihn immer wieder in Konflikte stürzte.

1951 wurde Cremer als ordentliches Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin berufen.
In jenen Jahren zwischen 1951 und 1972 betreute er dort insgesamt 16 Meisterschüler.
Aus Anlass des 100. Geburtstages von Fritz Cremer zeigt die Galerie am Gendarmenmarkt Werke von:

Lore Plietzsch, Bildhauerin, Meisterschülerin von 1952 bis 1956
Wieland Förster, Bildhauer, Meisterschüler von 1959 bis 1961
Friedrich B. Henkel, Bildhauer, Meisterschüler von 1966 bis 1969
Heinz Zander, Maler und Grafiker, Meisterschüler von 1967 bis 1970
Sabina Grzimek, Bildhauerin, Meisterschülerin von 1969 bis 1972.

Ganz unterschiedlich sind die ?Schüler? ihrem ?Meister? gefolgt, ihm nachstrebend, sich auseinandersetzend, aber auch sich distanzierend. Zu unterschiedlichen Zeiten setzten sie sich auf verschiedene Weise ab von seinen ästhetischen und politischen Einsichten, geprägt natürlich auch von den eigenen Biografien.
In der formalen Konsequenz plastischer Umsetzung der menschlichen Figur sind die Schüler weiter gegangen, im Anknüpfen an Vorbilder aus der Geschichte der Kunst sind sie vielfältiger und in ihrer ästhetischen Position differenzierter, weniger politisiert als Cremer.

Bekannte Künstler sind sie allemal, ihre Werke sind im öffentlichen Raum und in Sammlungen verankert, im Ausstellungsbetrieb des In- und Auslandes haben sie einen festen Platz.

Werke von Fritz Cremer sind schon lange im ständigen Bestand der Galerie am Gendarmenmarkt, Werke von Wieland Förster und Sabina Grzimek schon seit längerem. Erstmalig kommen die Plastiken von Lore Plietzsch und Friedrich B. Henkel hinzu und ebenfalls die Grafiken von Heinz Zander, einem Leipziger Maler und Grafiker, aus der Generation, die zu Zeiten der DDR den Namen der Leipziger Schule in der Malerei geprägt hat, neben Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer oder Werner Tübke.

 

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